SHiB II

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Klug will kein Internat für begabte Schüler

Die Einrichtung eines speziellen Internats für Hochbegabte in Schleswig-Holstein ist endgültig vom Tisch. “Nur eine Minderheit von Eltern würde diesen Weg mitgehen”, erklärte Bildungsminister Ekkehard Klug gestern in Kiel. Dies sei die Erkenntnis von vielen Gesprächen, die er geführt habe. Entsprechende Überlegungen und Forderungen hatte es in der Vergangenheit immer wieder gegeben.

Klug setzt stattdessen darauf, die Begabtenförderung in den normalen Schulalltag zu integrieren. Helfen soll dabei, das mit Beginn des Schuljahres an zunächst elf Schulen gestartet ist – unter anderem an der Kieler Gelehrtenschule, dem Gymnasien Kronshagen, der Immanuel-Kant-Schule in Neumünster und dem Städtischen-Gymnasium- Bad Segeberg. Bei dem Projekt geht es nicht nur darum, Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre Talente zu entwickeln. Attraktive Lernangebote sollen auch dazu beitragen, spezielle Begabungen überhaupt erst zu erkennen. Nach der Einrichtung von Kompetenzzentren vor eineinhalb Jahren ist das Projekt ein weiterer Baustein für eine bessere Begabtenförderung. Sie solle “möglichst breit in der Unterrichtskultur verankert werden”, sagte der Minister. Folge man der Statistik, sitze in jeder zweiten Schulklasse ein hochbegabtes Kind mit einem Intelligenz-quotienten von über 130. “Allein das zeigt, wie wichtig es ist, erfolgreiche Konzepte der Förderung in die Breite zu tragen”. Lob gab es dafür von Prof. Gabriele Weigand von der Uni Karlsruhe. Dieser Weg sei “der einzig richtige”, sagte die Bildungs-Expertin, die davor warnte, ausschließlich auf den IQ zu sehen. Der Begriff der Begabung sei weiter zu fassen. “Wenn man die Eine-Million-Euro-Frage beantworten kann, ist das schön. Aber das ist noch keine Bildung.”

KN-Bericht vom 13.09.2011                               Autor: Bodo Stade

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