Hochbegabte – KN Bericht

Hochbegabte – KN Bericht

Vortragsreihe beginnt: Wie Hochbegabte besser gefördert werden

Kiel. Oft fallen sie als gelangweilte wie lustlose Schüler auf. Dabei sind sie eigentlich hochbegabt. Rund 8400 Jungen und Mädchen mit einem Intelligenzquotienten von mindestens 130 gibt es nach Schätzungen in Schleswig-Holstein. Um sie künftig (auch in Elternhäusern) noch besser zu erkennen und zu fördern, startet im März eine Vortragsreihe. Auch die Bildungspolitik hat inzwischen den Handlungsbedarf erkannt. Denn außer Hochbegabten gibt es noch eine stattliche Anzahl von fast 60 000 (rund 16 Prozent aller Schüler im Land) mit einer überdurchschnittlichen Begabung und einem IQ von über 115. Um diese Schüler angemessen zu fördern, startete das schleswig-holsteinische Bildungsministerium vor etwa zwei Jahren mit einer speziellen Zusatzausbildung von Lehrern. Landesweit hatten sich damals 34 Schulen für einen Status als Kompetenzzentrum für Begabtenförderung (Sekundarstufen 1 und 2) beworben. Elf davon wurden ausgewählt – als einzige Kieler Schule das Max-Planck-Gymnasium. Dort absolvierten zwei Lehrer die 18 Monate dauernde  Zusatzausbildung; ebenfalls geschult wurden zwei Schülerpaten sowie zwei Vertreter der Schulleitung. Darüber hinaus verlieh das Ministerium ausgewählten Schulen im Land – darunter auch der Gelehrtenschule sowie dem Gymnasium Kronshagen – das Prädikat „Schleswig-Holstein inklusive Begabtenförderung“ (SHiB) durch Aufnahme in das gleichnamige Projekt. In Verbindung mit diesem Projekt veranstaltet nun das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) gemeinsam mit der Gelehrtenschule, der Kieler Christian-Albrechts-Universität sowie dem Bildungsministerium die Vortragsreihe „(Hoch-)Begabte im Unterricht fördern“. Sie richtet sich an Lehrer aller Schularten, Eltern sowie an alle anderen Interessierten. Aufgegriffen werden dabei Themen wie die Diagnostik von Hochbegabung, das Phänomen scheinbar desinteressierter wie leistungsschwacher Hochbegabter (sogenannte Underachiever“), Motivationsprobleme Hochbegabter und die daraus folgenden Konsequenzen für den Unterricht. Das sind die Themen und Termine der Veranstaltungsreihe in der Gelehrtenschule (Feldstraße 19, Beginn jeweils 19.30 Uhr).

8. März: „Mythen guter Unterrichtspraxis. Was macht guten Unterricht aus?“, Referent Prof. Köller (IPN).

26. April: „Ist mein Kind hochbegabt? Beiträge aus der Forschung“, Referent Prof. Rost (Uni Marburg).

31. Mai: „Hochbegabt und trotzdem schlechte Noten? Das Phänomen Underachiever“, Referent Prof. Vock (Uni Potsdam). 

23. August: „Hochbegabt und keine Lust zu lernen? Motivationsförderung im Alltag.“ Referent Prof. Albert Ziegler (Uni Nürnberg-Erlangen).

20. September: „Wie kann Schule (Hoch-) Begabung fördern?“ Podiumsdiskussion mit Vertretern neu- und altsprachlicher sowie gesellschaftswissenschaftlicher Fächer sowie Vertretern von Wettbewerben.

15. November: „Wie kann Schule (Hoch-)Begabung fördern?“ Podiumsdiskussion mit Vertretern mathematisch- naturwissenschaftlicher Fächer sowie Vertretern von Wettbewerben.

Küp – Kieler Nachrichten März 2012

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