Gedenkhalle

Die gedenkhalle

von Christian und Lotta

Wenn Sie die Treppe aus der Athena-Halle hinaufgehen, kommen Sie in die Gedenkhalle.

Es wird Ihnen sofort die große Tafel auf der linken Seite auffallen. Diese Tafel stellt eine Gedenktafel dar, die uns an die Opfer des Ersten und des Zweiten Weltkrieges sowie des Nationalsozialistischen Regimes erinnern will.

Wie Sie sehen, ist der obere Teil der Tafel mit den griechischen Worten ΑΡΗΙΦΑΤΟΥΣ ΘΕΟΙ ΤΙΜΩΣΙ ΚΑΙ ΑΝΘΡΩΠΟΙ versehen. Wörtlich übersetzt heißt es „Vom Krieg Getötete ehren Götter und Menschen“. Dies bedeutet: Die im Krieg Getöteten werden von Göttern und Menschen geehrt.

Die erste Gedenktafel aus Holz wurde 1921 errichtet und zeigte ursprünglich die 116 Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Lehrer und Schüler der KGS. Nach der Zerstörung der Schule im Zweiten Weltkrieg wurde den Gefallenen nicht nur eine Tafel gewidmet, sondern eine ganze Wand.

Diese zeigte die Namen aller, der Lehrer und der Schüler, die in beiden Weltkriegen gestorben sind. Zwischen den vielen Namen können Sie, wenn Sie genau hinschauen, auch den Namen einer einzigen Frau finden, Gerlinde Kloppe, die bei einem Bombenangriff ums Leben kam.

Als die Tafel 40 Jahre alt war, begann der Putz zu bröckeln und die Tafel wurde immer unansehnlicher. Dank zahlreicher Spendengelder war es der Schule möglich, die Wand zu erneuern, und sie bekam ihr jetziges Aussehen, mit 486 Namen.

Zwischen den Namen der Gefallenen ist eine im Stil der griechischen Klassik geschaffene Grabstele zu erkennen. Diese stammt von Adolf Jahn, einem ehemaligen Schüler der Kieler Gelehrtenschule. Er schuf die Mamorstele 1836 für das Grab seiner Eltern. Sie enthält ein Zitat von Klopstock: „Freu dich deines Todes, o Leib! Wo du verwesen wirst, wird er sein, der Ewige“. Über dem Zitat befindet sich der Genius des Todes. Das Wort Genius kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Schutzgeist. Der Genius des Todes ist daher eine römische Vorstellung eines Todesengels. Dargestellt wird er, wie in diesem Falle, häufig als junger Mann mit Flügeln. Im Jahr 1954, als der Friedhof, auf dem die Grabstele über ein Jahrhundert lang gestanden hatte, aufgelöst wurde, gelangte sie an die KGS.

Jedes Jahr am Volkstrauertag fand viele Jahre lang hier in der Gedenkhalle eine kleine Gedenkfeier statt, bei der ein kurzes Musikstück gespielt, eine Rede gehalten und von den Rudervereinen der Schule ein Kranz vor der Grabstele niedergelegt wurde.

Wenn Sie sich nun zur rechten Seite drehen, sehen Sie eine weitere, kleinere Tafel, die bei der Neugestaltung der Gedenkhalle dort angebracht wurde, um uns an die Opfer von Terror und Gewalt durch die Nationalsozialisten zu erinnern. Sie enthält die zwei Namen der jüdischen Schüler, Friedrich Schumm und Hillert Luecken. Beide gingen auf die KGS und wurden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft vom NS-Regime getötet.

Dieser Text ist im Rahmen der Projektwoche 2020 entstanden. An dem Projekt haben Schülerinnen und Schüler der Unter-, Mittel- und Oberstufe mitgearbeitet.