Caeliusstein

Der caeliusstein

von Mats

In der Caelius-Halle vor der Treppe kann man einen großen Felsblock sehen. Dieser ist der Grabstein des Centurios Marcus Caelius, der Cealiusstein.

Der Grabstein wurde 1620 am Fürstenberg bei Xanten gefunden. Seit 1893 ist er im Rheinischen Landesmuseum ausgestellt. Mithilfe einer Spende der Eltern erwarb die Kieler Gelehrtenschule eine Nachbildung des Steines, um neben den vielen griechischen Antiquitäten auch eine römische auszustellen.

Innerhalb eines kleinen Tempels, der aedicula, sind mehrere Personen abgebildet. In der Mitte ist ein Brustbild von Marcus Caelius. Er trägt eine Tunica und darüber ein Lederwams. Seine zahlreichen Auszeichnungen zeugen von einer langen und erfolgreichen Karriere. Diese Kriegsauszeichnungen sind die Orden auf seiner Brust, die phalerae, seine Armringe, die armillae, seine Halsbänder, die torques, und die Bürgerkrone auf seinem Kopf. Letztere war die höchste Auszeichnung des römischen Militärs. Außerdem wird Caelius’ Rang als Centurio durch die beiden Rangabzeichen in seinen Händen verdeutlicht: In der rechten hält er einen Rebstock, die vitis, und in der linken den Kriegsmantel, das sagum.

An den Seiten von Caelius sind die Köpfe seiner beiden Sklaven, links Marcus Caelius Privatus und rechts Marcus Caelius Thiaminus. Da diese ihrem Herren Burschendienste erwiesen hatten, ließ er sie schließlich frei. Sie hätten auch mit ihm zusammen bestattet werden dürfen.

Aus der Inschrift unter den Abbildern geht hervor, dass Marcus Caelius in Bononia, dem heutigen Bologna, geboren wurde und der Bürgerschaftsabteilung Lemonia angehörte. Er diente als Centurio erster Ordnung in der 18. Legion. Im Alter von dreiunfünfzigeinhalb Jahren starb er in der Varusschlacht im Teutoburger Wald. Des Weiteren wird erwähnt, Caelius’ Bruder, Publius Caelius, habe das Grab für ihn errichtet. Dieses sei ein leeres Grab, ein Kenotaph, gewesen, denn wahrscheinlich konnte der Leichnam des Centurio nicht vom Schlachtfeld geborgen werden.

Der Caeliusstein ist der älteste in Deutschland gefundene römische Grabstein.

Dieser Text ist im Rahmen der Projektwoche 2020 entstanden. An dem Projekt haben Schülerinnen und Schüler der Unter-, Mittel- und Oberstufe mitgearbeitet.